2016 Oktober Bild 2

Scan 1

Auf Befehl von Kaiser Tiberius von einem Schnitt in Smaragd abgenommen und aus der Schatzkammer von Konstantinopel durch den Sultan der Türken dem Papst Innozenz VIII. übergeben, zum Loskauf seines Bruders, der damals ein Gefangener der Christen war.

Damit ist eine Beschreibung der Gestalt Jesu durch Publius Lentuls, zu jener Zeit Statthalter in Judäa, an den Senat und an das römische Volk verbunden. Der folgende Auszug ist nach den Geschichtsschreibern jener Zeitperiode aus dem Lateinischen übersetzt:

„Es erschien in diesen Tagen ein sehr tugendhafter Mann namens Jesus Christus. welcher jetzt noch unter uns lebt und von den Heiden als ein Prophet der Wahrheit angesehen, von seinen eigenen Jüngern aber Sohn Gottes genannt wird. Er erweckt vom Tod und heilt alle Arten von Krankheiten. Ein ziemlich großer Mann von stattlicher Figur und ehrwürdigem Aussehen, sodass die, welche ihn sehen, ihn sowohl lieben als auch fürchten müssen. Sein Haar hat die Farbe einer völlig reifen Haselnuss, bis zu den Ohren beinahe glatt, von da abwärts etwas gelockt. über seine Schultern wallend und von mehr orientalischer Art, nach Sitte der Nazarener in der Mitte gescheitelt. Seine Stirne ist offen und glatt, sein Gesicht ohne Flecken oder Runzeln, schön, von angenehmem Rot. Nase und Mund sind so geformt, dass nichts daran zu tadeln ist. Der Bart ist weniger stark, in der Farbe zu den Haaren passend, von nicht sehr großer Länge. Seine Hände und Arme sind wohlproportioniert. Im Tadel ist er furchtbar, im Ermahnen freundlich und einnehmend, in der Rede gemäßigt, weise und bescheiden, vermischt mit Würde. Niemand kann sich erinnern, ihn lachend gesehen zu haben, aber viele sahen ihn weinen. Ein Mann durch eigentümliche Schönheit die Menschenkinder übertreffend.“


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